Das Erwerbsverhalten und die Entlohnung von Frauen vor und nach einer Erziehungsfreistellung in Deutschland: Ökonomische Theorien und empirische Analysen


Labeit, Alexander


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URL: https://madoc.bib.uni-mannheim.de/1812
URN: urn:nbn:de:bsz:180-madoc-18128
Dokumenttyp: Dissertation
Erscheinungsjahr: 2007
Titel einer Zeitschrift oder einer Reihe: None
Ort der Veröffentlichung: Mannheim
Hochschule: Universität Mannheim
Gutachter: Wille, Eberhard
Datum der mündl. Prüfung: 18 September 2007
Sprache der Veröffentlichung: Deutsch
Einrichtung: Fakultät für Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre > VWL, Finanzwissenschaft, Gesundheitsökonomie(Wille 1974-2010, Em)
Fachgebiet: 330 Wirtschaft
Fachklassifikation: JEL: D13 C25 C24 C23 J24 ,
Normierte Schlagwörter (SWD): Berufslaufbahn , Frauenarbeit , Erziehungsurlaub , Deutschland / Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz , Humankapitaltheorie , Lohn , Lohntheorie
Freie Schlagwörter (Englisch): Parental leave , maternal leave , wage , employment status , panel data
Abstract: Für Deutschland gibt es bisher nur wenige Untersuchungen zu den Auswirkungen der Geburt eines Kindes auf den Erwerbsstatus und die Lohnentwicklung einer Frau. Den Schwerpunkt der Arbeit bildet eine empirische Untersuchung des Erwerbsstatus und der Lohnveränderung bei Frauen nach der Geburt eines Kindes. In Deutschland wie in anderen europäischen Ländern haben Frauen nach der Geburt eines Kindes einen gesetzlichen Anspruch auf eine Mutterschafts- und Erziehungsfreistellung. Mit dem Bundeserziehungsgeldgesetz von 1986 wurde erstmals formell die Erziehungsfreistellung eingeführt und 1979 fand die letzte wichtige Änderung am Mutterschaftsgesetz statt. Zwischen 1984 und 2004 hat es mehrere Änderungen bezüglich der Dauer der Erziehungsfreistellung und der Höhe des Erziehungsgeldes gegeben. Die Dauer der Erziehungsfreistellung wurde von 6 Monaten im Jahre 1984 auf 36 Monate im Jahre 2004 verlängert. Die empirischen Analysen sind mit dem Sozioökonomischen Panel (GSOEP) durchgeführt worden. Das zweite Kapitel gibt einen Überblick zu den gesetzlichen Regelungen zur Mutterschafts- und Erziehungsfreistellung, wobei ein Vergleich mit den gesetzlichen Regelungen in anderen europäischen Ländern und den USA einschließlich einer Kategorisierung der Familienpolitik der verschiedenen Länder stattfindet. Das dritte Kapitel gibt eine zusammenfassende Darstellung über die Erwerbsbeteiligung von Frauen und Müttern in Deutschland, wobei wie in anderen Ländern ein Anstieg der Erwerbsbeteiligung der Mütter im Zeitablauf festzustellen ist. Das vierte Kapitel beinhaltet eine Darstellung der für die Partizipationsentscheidung über die Erwerbsbeteiligung nach einer Geburt relevanten ökonomischen Theorien: der Humankapitaltheorie, der Signaltheorie, der mikroökonomischen Haushaltstheorie und der Theorie interner und externer Arbeitsmärkte. Der Einfluss der gesetzlichen Regelungen innerhalb dieser Theorien wird ebenfalls diskutiert. Das fünfte Kapitel analysiert die Erwerbsbeteiligung von Frauen am Ende der Mutterschaftsfreistellung, d.h. 3 Monate nach der Geburt und nach Ablauf der Erziehungsfreistellung. Nach Ablauf der Mutterschaftsfreistellung sind 22,5% und nach Ablauf der Erziehungsfreistellung 43,1% der Mütter erwerbstätig. In einer logistischen Regressionsanalyse zum Ablauf der Mutterschaftsfreistellung sind nur wenige Variablen signifikant. Das sechste empirische Kapitel untersucht mit einem diskreten Überlebenszeitmodell die Dauer bis zur Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit nach der Geburt eines Kindes und den Einfluss verschiedener Variablen hierauf. In einer ersten separaten Analyse mit dem Untersuchungszeitraum innerhalb der Erziehungsfreistellungsperiode gibt es nur wenige signifikante Variablen und auch in einer zweiten separaten Analyse mit dem Untersuchungszeitraum nach Beendigung der Erziehungsfreistellungsperiode gibt es nur wenige signifikante Variablen. Einige der aus der mikroökonomischen Theorie des Haushaltes und der Humankapitaltheorie abgeleiteten Hypothesen können bestätigt werden, wohingegen andere verworfen werden müssen. Familienpolitische Variablen sind in beiden diskreten Überlebenszeitanalysen nur von untergeordneter Bedeutung. Das siebte empirische Kapitel analysiert, wie sich verschiedene Erwerbsunterbrechungsarten auf den Bruttolohnsatz und das Bruttoerwerbeinkommen auswirken. Es werden 3 Arten von Erwerbsunterbrechungen unterschieden: Phasen einer ausschließlichen Haushaltstätigkeit bzw. Nichterwerbstätigkeit und einer Erziehungsfreistellung, wobei einzelne Phasen gleicher Art aufsummiert werden. In einem Unbalanced-Panel-Design mit einem Fixed-Effects-Modell und einer Selektionskorrektur nach Heckman zeigt sich, dass sich die verschiedenen Arten von Erwerbsunterbrechungen unterschiedlich auf den Bruttolohnsatz auswirken. Phasen von Arbeitslosigkeit reduzieren den Lohnsatz am stärksten (5,1% pro Jahr Arbeitslosigkeit), gefolgt von Phasen wegen einer Erziehungsfreistellung (2,3% pro Jahr Erziehungsfreistellung). Phasen einer Haushaltstätigkeit zeigen keinen signifikanten Effekt. Zudem werden aus der Humankapitaltheorie und der Theorie interner und externer Arbeitsmärkte abgeleitete Hypothesen bestätigt und auch die Work-Effort-Hypothese.
Übersetzter Titel: The change of employment status and wage before and after parental leave in Germany: Economic theory and empirical evidence (Englisch)
Übersetzung des Abstracts: For Germany there are only a few investigations of the effect of maternal and parental leave after a birth of a child on the employment status and income. This dissertation gives an overview about the relevant economic theories and has also an empirical part of analysis. The focus is the empirical analysis of the state of employment and change of income after a birth of a child. In Germany as in other European countries mothers are be entitled to claim a maternal leave and a parental leave. Formal parental leave was introduced in Germany in 1986 (’’Bundeserziehungsgeldgesetz’’) and the last important modification of maternal leave was in 1979. Between 1984 and 2004 which is the period of analysis there has many changes of the duration of parental leave and the height of child benefits. The parental leave has been extended from 6 months in 1984 to 36 months in 1992. The database of the empirical analyses is the German Socio Economic Panel (GSOEP). In the second chapter there is an overview of the legal regulations of maternal and parental leave in Germany. There is also an comparison made with other European Countries and also with US. The family politics of different countries are compared and categorized and the influence of family politics on the decision of a woman to work after a birth is discussed. The third chapter gives a descriptive summary of the labour force participation of women and mothers in Germany. As in other European countries there is a pronounced increase in the labour force participation of mothers. The fourth chapter gives an overview over the relevant economic theories which are of relevance after the birth of a child and the labour force participation of a woman: human capital theory, signal theory, microeconomic household theory and the theory of internal and external labour markets. The influence of the legislative regulations of parental leave within these theories is in detail discussed. The fifth empirical chapter analyses the labour force participation 3 months after the end of maternal leave and after the end of parental leave. After the end of the maternal leave period 22,5% of the mothers are working and after the end of the parental leave period 43,1% of the mothers are working. In a multivariate logistic regression analysis after the end of the maternal leave period there are only few significant variables. The sixth empirical chapter investigates with a discrete survival analysis which variables are of importance to explain the interruption duration after a birth of child and which variables enhance that a mother starts to begin to work after a birth. In a first separate analysis (analysis period within parental leave) there are only few significant variables explaining that a mother begins to work. Also in a second separate analysis (analysis period after parental leave) there are also only few significant variables. Some of the hypotheses derived from microeconomic household theory and human capital theory could be confirmed and others must be denied. Variables of family policy are of low importance in both discrete survival analyses. The seventh empirical chapter analyses how different interruptions in the working career influence the gross wage and gross income of women. There is differentiated between 3 types of interruptions: spells of household work, spells of unemployment and spells of parental leave and spells of the same type are summed up. In an unbalanced panel data analysis with a fixed effects model and with a Heckman selection correction and gross wage as dependent variable it is shown that different types of interruption have different effects on the wage. Spells of unemployment have the biggest income reduction (5,1% wage reduction for one year unemployment), followed by parental leave interruptions (2,3% wage reduction for one year parental leave). Household work interruptions have no significant effect. Further hypotheses derived from human capital theory and theory of internal and external labour markets are confirmed and also the work effort hypothesis. (Englisch)
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