"Nie wieder Krieg! Nie wieder Völkermord!" : Der Kosovo-Konflikt als europäisches Problem


Jahn, Egbert



URL: http://fkks.uni-mannheim.de/publikationen/fkks23.p...
Dokumenttyp: Arbeitspapier
Erscheinungsjahr: 1999
Titel einer Zeitschrift oder einer Reihe: Untersuchungen des FKKS
Band/Volume: 23
Ort der Veröffentlichung: Mannheim
ISSN: 0947-1359
Sprache der Veröffentlichung: Deutsch
Einrichtung: Fakultät für Sozialwissenschaften > Pol Wiss u Zeitgeschichte (N. N.)
Fachgebiet: 320 Politik
Normierte Schlagwörter (SWD): Osteuropa , Konflikt
Abstract: Der Kosovo-Konflikt hatte mit dem NATO-Luftkrieg gegen Jugoslawien eine dramatische Zuspitzung erfahren. Mit dem Rückzug der serbisch-jugoslawischen Truppen aus dem Koso-vo ist der Konflikt noch keineswegs beendet. Die grundsätzlichen Probleme sind nach wie vor ungelöst, auch wenn sich die internationalen und lokalen Konstellationen völlig verändert haben. Der staatlich-rechtliche Status der jugoslawischen Provinz bleibt umstritten. Für viele Jahre, vielleicht Jahrzehnte werden höchstwahrscheinlich Truppen der NATO, Rußlands und Verwaltungskräfte der Vereinten Nationen in der Provinz anwesend und Kosovo wird wohl ein Dauerthema der europäischen Politik bleiben. Selten wurde ein blutiger politischer Konflikt so klar von zahlreichen Fachleuten vorausge-sagt wie im Falle des Kosovo. Er erhält seine besondere Brisanz vor allem dadurch, daß es sich nicht um einen üblichen Herrschaftskonflikt handelt, sondern - wie die vorliegende Stu-die herausarbeitet - um einen Siedlungskonflikt, in dem die streitenden Parteien die Legitimi-tät der Anwesenheit anderer ethnischer Bevölkerungsgruppen auf dem umstrittenen Gebiet bestreiten. Nach diesem Verständnis hat der Kosovo-Konflikt seine historischen Wurzeln in den Verän-derungen der ethnischen Struktur des Gebiets seit dem Ende des 17. Jahrhunderts, die im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts die Entfaltung und das Aufeinanderprallen unvereinbarer Gebietsansprüche des serbischen und albanischen Nationalismus begünstigten. In den kom-menden Jahrzehnten bestimmten jedoch vor allem die wechselnden Konstellationen europäi-scher Großmächtepolitik das Schicksal der Region, wo nicht das Nationalstaatsprinzip, son-dern das imperiale Prinzip zur Geltung kam.




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