Psychobiologische Beanspruchungsreaktion und chronische Schmerzen bei Auszubildenden : Analyse multidimensionaler Zusammenhänge im Feld


Sprenger, Heike


[img]
Vorschau
PDF
Diss_Sprenger_Juni_2007.pdf - Veröffentlichte Version

Download (1MB)
[img]
Vorschau
PDF (Anhang)
Diss_Sprenger_Juni_2007_Anhang.pdf - Veröffentlichte Version

Download (1MB)

URL: https://ub-madoc.bib.uni-mannheim.de/1420
URN: urn:nbn:de:bsz:180-madoc-14207
Dokumenttyp: Dissertation
Erscheinungsjahr: 2007
Titel einer Zeitschrift oder einer Reihe: None
Ort der Veröffentlichung: Mannheim
Hochschule: Universität Mannheim
Gutachter: Hölzl, Rupert
Datum der mündl. Prüfung: 24 Mai 2007
Sprache der Veröffentlichung: Deutsch
Einrichtung: Fakultät für Sozialwissenschaften > Klinische u. Biologische Psychologie (Hölzl Em)
Fachgebiet: 150 Psychologie
Normierte Schlagwörter (SWD): Chronischer Schmerz , Stressreaktion , Hydrocortison , Psychoendokrinologie , Feldforschung
Freie Schlagwörter (Deutsch): Salivacortisol , Tagesverlauf , psychobiologische Beanspruchungsreaktion , Komorbidität
Freie Schlagwörter (Englisch): chronic pain , salivary cortisol , psychobiological strain reaction , comorbidity, field study
Abstract: Menschen mit chronischen Schmerzen weisen eine veränderte psychobiologische Beanspruchungsreaktion auf. In den meisten Studien findet lediglich die Aktivität der Hypophysen-Hypothalamus-Nebennierenrinden-Achse (HHNA) Beachtung, die über eine Cortisolmessung operationalisiert wird. Die vorliegende Arbeit geht zur Untersuchung der Zusammenhänge zwischen chronischen Schmerzen und der psychobiologischen Beanspruchungsreaktion über die bisher verfolgte Forschungsstrategie hinaus. Sie erfasst die psychobiologische Beanspruchungsreaktion auf differenzierte und multidimensionale Weise. Es wird geprüft, auf welchen Ebenen der psychobiologischen Beanspruchung Veränderungen bei Menschen mit chronischen Schmerzen festgestellt werden können. Da häufig eine generelle Diskrepanz zwischen den verschiedenen Beanspruchungsdimensionen – speziell zwischen den Ebenen der psychobiologischen Beanspruchungsreaktion – berichtet wird, stellt die Analyse dieser Zusammenhänge einen weiteren Schwerpunkt der Studie dar. Untersucht wurde eine Stichprobe von 47 Bäcker- und Konditorlehrlingen des ersten und zweiten Lehrjahres in einer Feldstudie mit einem quasiexperimentellen Querschnittdesign. Integriert war neben der psychologischen Testbatterie und der medizinischen Untersuchung eine dreitägige tagebuchbasierte Verlaufsmessung der psychobiologischen Beanspruchungsreaktion, einschließlich einer Speichelcortisolmessung. Probanden mit chronischen Schmerzen unterscheiden sich in ihrer psychobiologischen Beanspruchungsreaktion von ihren Kollegen ohne chronische Schmerzen auf mehreren Ebenen. Es ist ein tendenziell höherer Cortisoltagesspiegel festzustellen (Indikator der physiologisch-endokrinologischen Ebene der Beanspruchungsreaktion; p <.10). Dieser ist begleitet von einer stärker ausgeprägten Erschöpfung im Tagesverlauf (physiologisch-autonome Ebene; p < .05) und sowohl einer schlechteren Stimmung (p < .05), als auch einer größeren Müdigkeit (p <.05) im Verlauf des Tages (beides Indikatoren der subjektiv-verbalen Ebene). Unabhängig vom Auftreten chronischer Schmerzen lassen sich Zusammenhänge zwischen den erfassten Ebenen der psychobiologischen Beanspruchungsreaktion feststellen, z. B. ist positive Stimmung negativ mit dem Cortisolspiegel korreliert (p < .05). Ein weiteres interessantes Ergebnis ist, dass die chronische psychische Beanspruchung (erhoben als Querschnittsmaß) mit der subjektiv-verbalen Ebene der Beanspruchungsreaktion zusammen hängt (erfasst im Tagesverlauf). Probanden, die sich chronisch psychisch beansprucht fühlen, sind schlechterer Stimmung (p < .01), fühlen sich weniger ruhig (p < .01) und weniger wach (p = .01). Diese Ergebnisse sprechen für eine erfolgreiche multidimensionale Erfassung der psychobiologischen Beanspruchungsreaktion. In der vorliegenden Studie konnte gezeigt werden, dass sich Menschen mit chronischen Schmerzen über rein endokrinologische Veränderungen hinaus in ihrer psychobiologischen Beanspruchungsreaktion von Menschen ohne chronische Schmerzen unterscheiden. Die detaillierte Beschreibung der weiteren Unterschiede der Beanspruchungsreaktion legt Ausgangspunkte, von denen aus sowohl einer Chronifizierung der Beanspruchungsreaktion entgegengewirkt, als auch weiterer somatopsychischer Komorbidität vorgebeugt werden könnte.
Übersetzter Titel: Psychobiological strain reaction and chronic pain in apprentices : analysis of multidimensional correlations in a field-study (Englisch)
Übersetzung des Abstracts: Chronic pain leads to a modified psychobiological strain reaction. The Literature mainly looks at changes in the activity of the hypothalamic-pituitary-adrenocortical axis (HPA), which can be measured by cortisol. Using a differentiated multidimensional strategy to measure the psychobiological strain reaction, the present study goes beyond common research strategies to examine this question. It tests, on which dimensions of the psychobiological strain reaction alterations can be observed. A further focus of the present study is to analyze the correlations between the several dimensions of the strain reaction, as a discrepancy between those is reported in the literature. A sample of 47 first and second year apprentices of bakers and confectioners was examined in a field study with a quasi-experimental cross-sectional design. Besides the survey with the battery of tests and the medical examination, a dairy and salivary cortisol measurement of the psychobiological strain reaction over three days was included. Subjects suffering from chronic pain differ in their psychobiological strain reaction from their pain free colleagues in many dimensions. Their cortisol levels (indicator of the physiologic-endocrinological dimension of the strain reaction) tend to be higher (p < .10). They are more exhausted in the course of the day (physiologic-autonomic dimension; p < .05). Furthermore they are in a worse mood (p < .05) and more tired (p < .05), both being indicator of the subjective-verbal dimension. Independently of the prevalence of chronic pain the measured dimensions of the psychobiological strain reaction are correlated, for example positive mood was negatively correlated with the cortisol level (p < .05). Chronic psychological strain (measured cross-sectionally) correlates with the subjective-verbal dimension of the strain reaction (measured several times per day). Subjects who feel chronically strained show worse mood (p < .01) and feel less awake during the day (p = .01). These results suggest that the study measures successfully the multiple dimensions of the psychobiological strain reaction. It shows that chronic pain does not only lead to a modified endocrinological reaction but can also be associated to other alterations of the psychobiological strain reaction. The explicit description of the further changes lays starting points from which a chronification of the strain reaction and further comorbidity may be circumvented. (Englisch)
Zusätzliche Informationen:




Dieser Eintrag ist Teil der Universitätsbibliographie.

Das Dokument wird vom Publikationsserver der Universitätsbibliothek Mannheim bereitgestellt.




Metadaten-Export


Zitation


+ Suche Autoren in

+ Download-Statistik

Downloads im letzten Jahr

Detaillierte Angaben



Sie haben einen Fehler gefunden? Teilen Sie uns Ihren Korrekturwunsch bitte hier mit: E-Mail


Actions (login required)

Eintrag anzeigen Eintrag anzeigen