Chronische Schmerzen: Psychoendokrine Stressreaktion, Schmerzwahrnehmung und Komorbidität


Baus, Dagmar


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URL: https://ub-madoc.bib.uni-mannheim.de/1422
URN: urn:nbn:de:bsz:180-madoc-14229
Dokumenttyp: Dissertation
Erscheinungsjahr: 2007
Titel einer Zeitschrift oder einer Reihe: None
Verlag: Universität Mannheim
Gutachter: Hölzl, Rupert
Datum der mündl. Prüfung: 14 Mai 2007
Sprache der Veröffentlichung: Deutsch
Einrichtung: Fakultät für Sozialwissenschaften > Klinische u. Biologische Psychologie (Hölzl Em)
MADOC-Schriftenreihe: Fakultät für Sozialwissenschaften (bis 2010) > Mannheimer Sozialwissenschaftliche Abschlussarbeiten (bis 2010)
Fachgebiet: 150 Psychologie
Normierte Schlagwörter (SWD): Psychophysik , Hydrocortison , Chronischer Schmerz , Fibromyalgie , Rückenschmerz, Stressreaktion
Freie Schlagwörter (Deutsch): Fibromyalgiesyndrom , chronische unspezifische Rückenschmerzen , Salivacortisol , Psychophysik
Freie Schlagwörter (Englisch): fibromyalgia , chronic back pain , salivary cortisol , psychophysics
Abstract: Die Zielsetzung dieser Arbeit bestand darin, das komplexe Wechselwirkungsgefüge zwischen chronischen Schmerzen, experimentellen Schmerzparadigmen und Aspekten der psychoendokrinen Stressreaktion unter Berücksichtigung von Komorbiditätssymptomen näher zu beleuchten. Konzeptuell und theoretisch wurde dieses komplexe Wechselwirkungsgefüge in der vorliegenden Arbeit in ein Belastungs- / Beanspruchungsmodell chronischer Schmerzen eingebettet. Ziel dieser Studie war neben der Verbesserung des Verständnisses von Chronifizierungsmechanismen des Schmerzgeschehens Ansätze zur Weiterentwicklung multidisziplinärer und multimodaler verhaltensmedizinischer Schmerztherapie zu finden. In der vorliegenden Arbeit wurden ausgewählte Dimensionen des klinischen Schmerzgeschehens, experimentelle Schmerzmaße, Komorbiditätsfaktoren sowie Salivacortisol als Aspekt der psychoendokrinen Stressreaktion bei Patienten mit Fibromyalgiesyndrom (N=19), Patienten mit chronischen unspezifischen Rückenschmerzen (N=27) und gesunden Kontrollpersonen (N=20) untersucht. Im Bereich des klinischen Schmerzgeschehens zeigten sich kaum Unterschiede zwischen den Stichproben. Eine der Ausnahmen bildet die wahrgenommene soziale Unterstützung in Schmerzsituationen, deren Ausprägung deutlich in Abhängigkeit von Stichprobe und Geschlecht variiert. Interaktionen zwischen klinischem und experimentellem Schmerzgeschehen deuten ebenfalls auf deutliche stichproben- und geschlechtsspezifische Besonderheiten hin. In den Salivacortisolprofilen zeigten sich graduell niedrigere Salivacortisolkonzentrationen bei chronischen Schmerzpatienten im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen. Bei weiblichen Fibromyalgiepatienten belegen stabile Interaktionen zwischen klinischem Schmerzgeschehen und Cortisolparametern besonders deutlich die Einflüsse des Schmerzgeschehens auf Bereiche der psychoendokrinen Stressreaktion. Veränderungen des chronischen Schmerzgeschehens werden am stabilsten über das dynamische Reagibilitätsmaß der HPA-Achsenaktivität – operationalisiert über den Cortisol-Morgenanstieg – abgebildet. Insgesamt konnte nachgewiesen werden, dass Aussagen zu relevanten Aspekten der Schmerzaufrechterhaltung erst über Analysen der Wechselbeziehungen zwischen Schmerz-, Cortisol- und Komorbiditätsmaßen möglich sind. Qualitativ hochwertige und stabile Aussagen bezüglich Chronifizierungsmechanismen erfordern eine multidimensionale Erfassung des Schmerzgeschehens, die über eine alleinige Analyse klinischer Schmerzdimensionen hinaus geht. Implikationen für die Optimierung verhaltensmedizinischer bzw. neuropsychotherapeutischer Ansätze legen eine Berücksichtigung von Einflussfaktoren auf allen untersuchten Ebenen des Schmerz- und Stressgeschehens nahe. In zukünftigen Studien sollte im Längsschnitt an größeren Stichproben die Stabilität bzw. Veränderung der Chronifizierungsmechanismen belegt und die Stabilität der in dieser Arbeit ermittelten Interaktionsmuster überprüft werden.
Übersetzter Titel: Chronic pain: psychoendocrine stress response, pain perception, and comorbidity (Englisch)
Übersetzung des Abstracts: The aim of the present study was to explore the complex interplay of chronic pain, experimental pain paradigms, and aspects of the psychoendocrine stress response with regard to symptoms of somatic and mental comorbidity. In addition to providing a deeper insight into the mechanisms of pain becoming chronic we aimed to find new approaches to refine and advance multi-disciplinary and multimodal behavioral medical pain therapy. The present study investigated a subset of variables regarding clinical as well as experimental pain, somatic and mental comorbidity, and psychoendocrine stress responses, i.e. salivary cortisol, in patients with fibromyalgia (n=19), patients with chronic unspecific back pain (n=27), and healthy controls (n=20). With regard to clinical pain hardly any differences could be found between the samples, except for perceived social support during pain attacks, which varied markedly according to sample and gender. In addition, the observed interactions between clinical and experimental pain suggested distinct gender- and sample-related differences. Compared to healthy controls salivary cortisol profiles were gradually lower in chronic pain patients. Stable interactions between clinical pain and salivary cortisol parameters in female patients with fibromyalgia substantiated quite clearly the impact of pain on psychoendocrine stress responses. Changes in chronic pain are best reflected in parameters of HPA-axis reactivity, i.e. in this case the cortisol awakening response. All in all, the present results provide cogent evidence for the assumption that a complex interplay of pain, psychoendocrine responses, and comorbidity needs to be considered in pathogenetical processes of chronic pain. Convincing and stable conclusions regarding the mechanisms of chronic pain clearly presuppose a multidimensional assessment approach that exceeds the mere assessment of clinical pain dimensions. This also applies to aspects regarding the refinement of therapeutical approaches in behavioral medicine and neuropsychotherapy. Future studies involving larger samples and prospective designs are needed to evaluate the stability of and changes in mechanisms of chronic pain and to validate the observed patterns of interactions provided by the present study. (Englisch)
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