Kommunikationsporträts zweier Bibelkreise. Konversationsanalytische Fallstudien zur konfessionellen Identitätsbildung


Huppert, Anna


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URL: https://ub-madoc.bib.uni-mannheim.de/1811
URN: urn:nbn:de:bsz:180-madoc-18117
Dokumenttyp: Dissertation
Erscheinungsjahr: 2007
Titel einer Zeitschrift oder einer Reihe: None
Ort der Veröffentlichung: Mannheim
Verlag: Universität Mannheim
Hochschule: Universität Mannheim
Gutachter: Kallmeyer, Werner
Datum der mündl. Prüfung: 2 April 2007
Sprache der Veröffentlichung: Deutsch
Einrichtung: Philosophische Fakultät > Germanistische Linguistik (Henn-Memmesheimer 1991-, Em)
Fachgebiet: 400 Sprache, Linguistik
Normierte Schlagwörter (SWD): Soziolinguistik , Religionssoziologie, Konversationsanalyse
Freie Schlagwörter (Englisch): Sociolinguistics , Sociology of Religion , Conversation Analysis
Abstract: Das Ziel der Arbeit war, festzustellen, wie die verschiedenen Ebenen des Sprachgebrauchs die konfessionelle Identität widerspiegeln. Als Untersuchungsgegenstand wurden mehrerer Sitzungen zweier Bibelgesprächskreise unterschiedlicher Konfessionen (katholisch und freikirchlich) aufgezeichnet, transkribiert und analysiert. Die Gespräche wurden erstens aus gruppendynamischer, zweitens aus inhaltlicher Sicht erforscht. Der gruppendynamischen Untersuchung sind Fragestellungen zu Grunde gelegen, wie: Welchen Konversationsstil zeigen die Gesprächssequenzen in den zwei Gruppen? Wie lang sind die Sequenzen? Wie oft kommen Flauten bzw. Überlappungen vor? Wie lang dürfen einzelne Redebeiträge sein? Welche Interaktionsmodalitäten werden praktiziert? Wie manifestieren die Gespräche die nur für diese Gruppen typischen Präferenzordnung: Was darf, soll, muss gesagt bzw. nicht gesagt werden? Welche Gesprächshandlungen werden von den anderen Teilnehmern und vom Gruppenleiter erwartet, belohnt bzw. bestraft? Welcher Grad an Dissens ist erlaubt und welcher Grad an Konsens ist notwendig? Welche Rollen kommen in den Gruppen vor? Wie werden die Rollenidentitäten konstituiert? In welchem Verhältnis stehen die Mitglieder in den verschiedenen Rollen zueinander? Was sind die sprachlichen Aufgaben und Pflichten des Leiters und der Teilnehmer? Was sind die Regeln der Gesprächshandlungen, welche die Sprecher in den unterschiedlichen Rollen herstellen? Das Ziel der inhaltlichen Analyse war es, die folgenden Fragen zu beantworten: Wie sieht das Verhältnis der Mitglieder zur Bibel aus? Wie wird sie ausgelegt, interpretiert und analysiert? Was bedeutet es, Gruppenmitglied einer christlich orientierten Gruppe zu sein? Und welche Konsequenzen hat das für das Verhältnis zwischen Mitglied und Gesellschaft? Wie werden die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Gottesbeziehung explizit und implizit sprachlich konstituiert? Was erfahren wir vom Gespräch über die Gottesbeziehung: von den Begleiterscheinungen der Gottesbeziehung und den Aufgaben und Zielen des Individuums, die von der Gottesbeziehung bedingt werden? Welches Gottes- und Menschenbild wird in der Interaktion hergestellt? Welchen Glaubenslehren wird Aufmerksamkeit geschenkt? Was sind die Regeln der Wahrnehmung, die den Mitgliedern „vorgeschrieben“ werden? Die Analysen haben hervorgebracht, dass die Grundtendenzen der beiden Bibelkreise völlig unterschiedliche sind: Der katholische Bibelkreis strebt hauptsächlich eine kritische Auseinandersetzung, Offenheit, Respekt sowohl mit Gott als auch mit anderen Menschen an. Im freikirchlichen Bibelkreis haben die gruppendynamischen und die inhaltlichen Analysen demonstriert, dass die Grundprinzipien Nähe sowohl zu Gott als auch zu anderen Christen, das Streben nach einer einzigen Wahrheit und nach der persönlichen Führung Gottes sind.
Übersetzter Titel: The Communicational Portraits of two Bible Study groups. Conversation analytical case studies to denominational identities. (Englisch)
Übersetzung des Abstracts: The aim of this study was to explore how the various levels of language usage can reflect the denominational identity of a group. I carried out the research on several conversations of two Bible Study groups of different denominations (one Catholic and one Evangelical),which I recorded, transcribed and analysed. The conversations were analysed from two perspectives: group-dynamics and contents. The analyses on group dynamics were based on the following questions: Which conversational style is demonstrated in the sequences of the two groups? How long are the sequences? How often do longer pauses or overlaps occur? How long can turns be? Which interactional modalities are applied? How do the conversations reflect the preference order that is typical only of these two groups: What can, should or must be said or not be said? Which speech activities are expected and rewarded or "punished" by the other participants and the leader of the group? To what extent can disagreement be permitted and to what extent is agreement necessary? Which roles do the members play in the conversations? How are the role identities constructed? How are the members related to each other in the various roles? What are the conversational tasks and duties of the leaders and the participants? What are the rules of speech activities which are produced by the various roles? The analysis on the content aimed to answer the following questions: What is the members' relationship with the Bible like? How is the Bible interpreted and analysed? What does it mean to be the member of a Christian group? What consequences does that have for the relationship between a member and the society? How are relationships with others and with God constructed explicitly and implicitly in the conversations? What do we learn about the members' relationship with God from these conversations: about the accompanying features, tasks and goals of the individuals? What are the created images of God and Man? Which teachings are especially emphasised? What are the rules of perception that are "prescribed" to the members? The results of these questions showed that the basic tendencies of the two groups were completely different: While in the Catholic Bible Study group mainly critical questioning, openness and respect towards God and Man are the keywords, in the Evangelical Bible Study group the analyses of group dynamics and contents have demonstrated that the main issues are closeness to God and to other Christians, the wish to acquire one single truth and personal guidance from God. (Englisch)
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