Klinische Ethik als Partnerschaft - oder wie eine Leitlinie für den patientengerechten Einsatz von Ressourcen entwickelt und implementiert werden kann


Reiter-Theil, Stella ; Mertz, Marcel ; Albisser Schleger, Heidi ; Meyer-Zehnder, Barbara ; Kressig, Reto W. ; Pargger, Hans



DOI: https://doi.org/10.1007/s00481-010-0098-4
URL: https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00481...
Weitere URL: https://www.researchgate.net/publication/225443633...
Dokumenttyp: Zeitschriftenartikel
Erscheinungsjahr: 2011
Titel einer Zeitschrift oder einer Reihe: Ethik in der Medizin
Band/Volume: 23
Heft/Issue: 2
Seitenbereich: 93-105
Ort der Veröffentlichung: Heidelberg
Verlag: Springer
ISSN: 0935-7335 , 1437-1618
Sprache der Veröffentlichung: Deutsch
Einrichtung: Philosophische Fakultät > Philosophie II (Gesang 2009-)
Fachgebiet: 100 Philosophie
610 Medizin, Gesundheit
Freie Schlagwörter (Deutsch): Ethische Leitlinien, Implementierung, Mikroallokation, Rationierung, Unterversorgung, Überversorgung
Freie Schlagwörter (Englisch): Ethical guidelines, Implementation, Micro-allocation, Rationing, Undertreatment, Overtreatment
Abstract: Ethische Leitlinien für die klinische Praxis erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Damit klinisch-ethische Leitlinien aber überhaupt erfolgreich wirksam werden können, ist noch Pionierarbeit zu leisten. Solche Leitlinien müssen wissenschaftlich stärker fundiert und ihre praktische Anwendbarkeit muss verbessert werden. In dieser Arbeit werden die ersten Schritte des Projekts METAP zur methodischen Entwicklung und praktischen Implementierung einer Leitlinie für eine patientengerechte Versorgung am Krankenbett beschrieben und zur Diskussion gestellt. Das Projekt orientiert sich methodisch an der Entwicklung medizinischer Leitlinien und generiert damit eine forschungs- und konsensgestützte Leitlinie, die systematischer Evaluation und Modifikation unterliegt und Rechenschaft über ihre wissenschaftliche Fundierung gibt. Zusätzlich zur Leitlinie bietet das Projekt in der Form eines Handbuchs ein Entscheidungsfindungsverfahren an, welches unter anderem deliberative Aspekte unterstützt. Das Handbuch konzentriert sich auf ethische Fragen der Mikroallokation und liefert darüber hinaus Informationen über empirische, ethische und rechtliche Grundlagen für Therapieentscheidungen. Anhand eines Eskalationsmodells können unterschiedliche Instrumente nach Bedarf als ethische Lösungsstrategien eingesetzt werden, von der Kurzfassung im Kitteltaschenformat („Leporello“) mit den wichtigsten Fakten, weiterführenden Texten und Empfehlungen mit normativen und prozeduralen Hinweisen, über stationsinterne Lösungsversuche bis hin zum Ethikkonsil. Klinische Partner sind von Beginn an aktiv in den Entwicklungsprozess eingebunden und verbessern so die Praxistauglichkeit und Akzeptanz sowie die Ausrichtung des Instrumentariums an den tatsächlichen Bedürfnissen. Dieses partnerschaftliche, partizipative Vorgehen scheint eine wichtige Voraussetzung dafür zu sein, dass METAP in der Klinik Fuß fassen konnte.
Übersetzung des Abstracts: Definition of the problem Recently, ethical guidelines for clinical practice have gained increased popularity, but in order to become useful they require more pioneer’s work. Clinical-ethical guidelines need to be based on a scientific foundation and their practicability must be improved. We present and put to discussion the initial steps of the METAP Project about the development and practical implementation of a clinical-ethical guideline dedicated to a fair resource-allocation at the bedside. Arguments With its methodological orientation, the project represents a guideline which is based on both research and consensus-building, undergoing systematic evaluation and modification. In addition to the guideline, the project comes with a manual (a tool kit) including a procedural instrument for making decisions supporting deliberative aspects. It focuses on issues of micro-allocation; furthermore, it provides empirical, ethical and legal basics for making fair treatment decisions that should help to prevent overtreatment, undertreatment or discrimination in patient care. We propose an Escalation Model with various instruments serving as problem solving strategies that correspond to the respective needs; these instruments include a pocket-summary (“Leporello”) with the most important facts; further reading material; normative and procedural recommendations; ward-specific strategies, and also the option of clinical ethics consultation. Conclusion Clinical partners have been actively involved in the developmental process from the beginning and contributed to the practical applicability, acceptance and a valid need-orientation of the whole tool kit. This partnership and the participatory approach seem to have helped METAP to gain a foothold in the clinic. (Englisch)




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